Es funktioniert
grade wieder mal nichts. Wir haben seit Stunden keinen Strom und das Internet
geht auch nicht. Übrigens: Die vielen Fehlerlein, die sich bei mir so
einschleichen, sind teilweise auch vom Stromausfall verschuldet. Ich seh die
Tastatur dann nicht und schreib, und schreib, und schreib einfach vor mich hin.
Korrekturlesen würde sicher helfen. Vielleicht sollt ich das mal machen. Ich
entschuldige mich jedenfalls. Falls irgendwas ganz unklar ist, könnt ihr
jederzeit nachfragen!
Ich hoff, mein
Laptob hälts noch ein bisserl aus. Wenn der keinen Saft mehr hat, bleibt mir
nichts anderes übrig als schlafen zu gehen. Es wird immer schon so um halb 6 dunkel
und man kann nichts mehr machen, wenn der Strom am Abend weg ist. Kerzen haben
wir auch keine.
Nur um es
festzuhalten, es ist jetzt 18:33, am 25.10.2013. Wer weiß, wann ich diesen
Eintrag veröffentlichen kann.
Vor genau einem
Monat kam ich aufgeregt und gespannt in Accra an. Jetzt hab ich mich schon
richtig eingelebt, hier in Ghana. Mir ist eingefallen, ihr wisst ja noch gar
nicht, wie es da so ausschaut, wo wir wohnen. Deshalb möchte ich die
Gelegenheit nutzen und euch das „Curtis Guesthouse“ in Adumasa mal vorstellen!
Neiiiiiiiiiiiiin
„Niedriger Batteriestatus“. Bitte verlass mich nicht…
So. Ein Foto ist
zumindest mal da.
Darf ich
vorstellen, mein derzeitiges Heim.Ziemlich luxuriös und riesig, im Vergleich zu
den andern Häuschen in der Umgebung. Die Einfahrt ist gesäumt von
wunderschönen, blau blühenden „Flower trees“ – die Büsche mit den hell- und
dunkelgrünen Blättern. Hier tummeln sich oft viele bunte Schmetterlinge.
So einen schönen Garten hat auch nicht jeder! |
Juhuuuuuuuuuuu
der Strom ist wieder da! Ich seh wieder was! Draußen hupen die Autofahrer, vor
Freude! Also – schnell Wasser kochen!
Wahnsinn! Sogar
das Licht in meinem Zimmer geht! Ich bin schwer begeistert! Normal spinnt das
am Abend immer und blitzt bestenfalls nur. Oft geht’s gar nicht und fängt dann
mitten in der Nacht an zu blitzen. Das mich das anzipft, versteht sich von
selbst. Dann muss ich nämlich wieder aufstehn und unterm Mosquitonetz
herauskriechen, die Taschenlampe am Nachtkästchen suchen und einschalten, damit
ich im Finstern nicht auf eine Schlange steig (wer weiß), zum Lichtschalter
tapsen, ausschalten, mich halb unters Mosquitonetz aufs Bett setzten und die
Füße abputzen bevor ich ins Bett steig - der rote Staub ist überall - das Mosquitonetz
wieder unter die Matratze stecken, aber nicht ganz, damit ich die Taschenlampe
noch aufs Nachtkästchen stellen kann. Hier ein paar Bilder aus meinem Zimmer.
So wie´s halt ist. Unverfälscht und unaufgeräumt!
Dirndl und Lebkuchenherz :) |
Der Esstisch.
Bedeckt mit einem hässlichen Plastiktischtuch. Das gehört meiner meinung nach
runter. Aber es ist andererseits auch sehr praktisch, wenn man so isst, wie die
Schweinderln.
Und
der kriminelle Toaster, bei dem man nie weiß, ob er ein oder aus ist, und der
das Brot auf der einen Seite nicht, auf der anderen Seite schwarz toastet.
Was am
Frühstückstisch nicht fehlen darf. Wir essen nicht oft Cornflakes, weil wir mit
der Milch sparen. Die hält zwar ein Jahr, ist aber recht teuer und kommt aus
Europa. Wir trinken hauptsächlich Tee. Teebeutel werden mindestens zwie mal
verwendet! Versteckt aber wichtig: Bananen. Bei der Obstverkäuferin nebenan
sind wir schon Stammkundinnen, weil wir fast jeden Tag Bananen kaufen. Für 2
Cedis bekamen wir heute mehr, als woanders um 5 Cedis! Und natürlich Kakao!
Jedes mal fragt uns Fei, ob wir wohl noch Kakao haben. Das liegt ihm sehr am
Herzen. Der Kakao ist ungesüßt und angeblich „good for the heart and for the
blood vessels“.
Unser Wohnzimmer.
Natürlich hab ich nicht aufgeräumt, ihr sollt ja wissen, wie es wirklich
ausschaut. Der Fernseher geht. Man kann sich aber nur wenig anschauen. Wir
haben nicht viele Sender, bei denen es ein erkennbares Bild gibt und die Filme
und Serien dort sind grottenschlecht. Wir schauen meistens, wenn wir Zeit und Strom
haben, Nachrichten oder Fußball.
So schauts aus,
wenn wir wenig Obst haben. Wir warten schon seit Tagen, dass die Papaya endlich
reif wird. Das rund grüne in der Schüssel sind Orangen. Die sind bereits reif.
Das Zuckerrohr ist sicher schon vertrocknet. Das haben wir schon seit drei
Wochen, aber wir haben irgendwie drauf vergessen. Auch Äpfel haben wir. Simone
mag die. Ich brauch sie nicht unbedingt. Es gibt so viele heimische
Köstlichkeiten. Im Plastiksackerl sind Plastiksackerln mit Wasser.
Unsere Küche. Zur
Zeit befindet sich dort unser Spezialgast, für den ich mir den ganzen morgigen
Tag freigehalten hab. Ich verrat mal noch nichts. Es ist nicht unser Koch…
Wir haben Zwei
Mülleimer. Einen für Biomüll und einen für Restmüll. Komisch ist, dass auch der
Biomüllbeutel aus Plastik ist. Ich weiß nicht genau, wo der Müll am Ende
landet. Er leert sich irgendwie immer von selbst aus.Daneben unser
Gasherd. Da gibt’s nicht viel zu sagen, außer dass mir das Backrohr suspekt
ist. Aber wir wollen zu Weihnachten Kekse, und morgen Bananenkuchen backen. Mit
den Stämmen rechts im Bild wird Fufu gestampft, das Nationalgericht. Ich hab
noch nicht die Gelegenheit gehabt, es zu probieren.
Der Kühlschrank. Bei längerem Stromausfall taut das Gefrierfach und überflutet alles. In der Tür steht unsere selbst gemachte Papayamarmelade, die ziemlich süß geworden ist. |
Nur der Vollständigkeit halber: Das Klo. Vom Bad hab ich vergessen ein Foto zu machen. |
Wieder draußen.Diesmal hinterm Haus. Ganz links: Papayabäume. Die müssen allerdings noch ein bisschen wachsen. In der Mitte; Ein Orangenbaum. rechts dahinter: Die Wassertonne. |
Was in unserem Garten alles so wächst: Mais und Contombre. |
Kreuchendes und
fleuchendes, ums und im Haus: Geckos, Schnecken, Webervögel, Hunde, Katzen und Hühner.
Ich hoffe, ich
konnte euch ein paar interessante Einblicke in unser Leben im Guesthouse
verschaffen. Das Internet funktioniert leider immer noch nicht. Vielleicht
klappts ja morgen.