Sonntag, 22. Dezember 2013

And there won´t be snow in Africa this Christmastime



Läuft gerade im Kronehit Christmas Channel. Eine traurige Tatsache und eines von den besseren Weihnachtsliedern, der Text hats in sich. Aber das meiste, was da sonst noch läuft, ist entweder echt Schrott oder noch weniger hilfreich als unhilfreich. Walking i a winterwonderland...Last Christmas... Driving home for Christmas... It will be lonely this Christmas... I´m dreaming of a white Christmas...Danke. Das dreistündige Christmassong Medley auf Youtube lässt sich leider nicht mehr abspielen.

Ich hab noch 25 Minuten zum schreiben, dann kommen die Kids und wir basteln Geschenksschachterln. Also schnelle, kurze Zusammenfassung der letzten Woche.
Das Wochenende verbrachten wir mit unseren holländischen Besuchern. Andere Volunteers zu treffen ist immer total spannend und hilfreich. Zwischen Volunteers gibt es immer so eine besondere Verbundenheit. Es ist, als würde man Freunde treffen, die man nur vorher noch nicht kannte. Jeder hat seine eigene, einzigartige Geschichte. Warum bist du hier? Wie bist du darauf gekommen? Ist es so, wie du es dir vorgestellt hast? Was fällt dir schwer? Magst du Fufu? Ertappst du dich auch manchmal dabei, dass du die Tage zählst? Man tauscht sich aus über Erlebtes, Eindrücke, Probleme und kommt drauf, dass man, obwohl man an unterschiedlichen Orten arbeitet, doch viele gleichen Gedanken und Schwierigkeiten hat. Alle hatten andere Erwartungen, kamen nach Ghana, um zu helfen. Alle hatten wir schwierege Phasen, in denen wir uns nutzlos vorkamen und einfach nur alles aussichtslos erscheint. Wir waren uns aber einig, dass wir an jedem einzelnen Tag in Ghana so viel für uns selbst gelernt haben, dass wir es den Menschen hier niemals so zurückgeben könnten! Emotional macht man aber ganz schön viel durch, auch innerhalb von einem Tag gibts oft mehrere Höhen und Tiefen und es tut gut zu wissen, dass man damit nicht allein ist.
So schnell, wie sie da waren, waren sie dann am Montag schon wieder weg.

Ich, Samuel, Dyllan, Fluir, Simone und Rebecca unter den im Wind wehenden Eiszapfen :)

Am Dienstag hatten wir wieder mal richtig was zu tun! Wir haben begonnen, das neue Klassenzimmer zu streichen. Erst mal die Fensterläden und die Säulen, rot-gelb-grün, wie sollte es anders sein. Wir werden zur Zeit echt gebraucht! Samuel fällt nämlich verletzungsbedingt aus. Er ist auf einen Nagel getreten, der einen Nerv durchbohrt hat und kann nur mit großen Schmerzen gehen. Er tut mir echt Leid, aber insgeheim freu ich mich, dass er nicht arbeiten kann. Er ist immer so fleißig, zu fleißig, und macht alles alleine obwohl Simone und Ich ihm gern helfen würden. Jetzt ist zumindest mal Ruhe angesagt für ihn, und wir haben Arbeit über die Feiertage.

Am Mittwoch und am Freitag waren wir im Cultural Center. Der Batik-Kurs ist beendet, mein letztes Werk muss nur noch ein Mal gefärbt werden. Wir bleiben aber am selben Standort und starten mit, ich hoff ich schreibs richtig, Nwomu, einer traditionellen Stickerei oder so etwas in der Richtung. Es ist angeblich not difficult, aber bis wir mal richtig damit anfangen können, ist's wahrscheinlich schon 2014. Wir sind gerade in der Vorbereitungsphase und müssn Fäden zusammenknoten. Immer vier und vier. Das ist extrem Zeitaufwendig, vorallem wenn man die richtige Knottechnik noch nicht herausen hat. Aber es wird schon besser. Wieder etwas, das ich daheim nicht gelärnt hätte! :)


Am Freitag hatten wir eine kleine Weihnachts- und Abschlussfeier mit den Batik-Kollegen. Wir haben ihnen eine Schachtel Toffees gebracht, worüber sie sich irrsinnig gefreut haben, soger mehr als manche Kids über die Schuluniformen. Danach haben wir im Jazz Club noch eine Runde ausgegeben - fünf Euro für sieben Getränke! :)

Merry Christmas!



When I get older I will be stronger
They'll call me freedom, just like a wavin' flag

Seit Donnerstag bin ich 19 und fühl mich auch so! Vor meinen letzten Geburtstagen hatte ich immer eine "Geburtstagskrise" - ich fühlte mich immer zu jung für mein Alter - wenn ich so drüber nachdenke, es könnte schlimmeres geben... Jedenfalls hat sich in meinem 19. Lebensjahr so viel getan, das ist echt Wahnsinn. An meinem 18. Geburtstag hatte ich ja noch keine Ahnung, wo mich mein Abenteuergeist hin verschlagen würde. Und jetzt sitz ich da, in Afrika, und hör einmal die Woche von meinen Eltern, höchstens zweimal von meinen Großeltern und meine Freunde denken wahrscheinlich sowieso, ich hab auf sie vergessen. Aber das hab ich natürlich nicht.  Ich denk oft an meine Lieben daheim, und woauchimmer auf der Welt sie sich gerade herumtreiben. Es geht mir besser, wenn ich nicht zu oft von ihnen höre, so komisch das klingt, aber wenn ich in Ghana bin, bin ich nun mal in Ghana, und wenn ich wieder daheim bin, bin ich wieder daheim, und zwar richtig.
Meinen Geburtstag verbrachte ich im Regenwald, auch das wird nicht so schnell wieder vorkommen. Wir bekamen eine interessante Führung durch das grüne Dickicht im Bobiri Forest Reserve and Butterfly Sanctuary, wo die Schmetterlinge zwar gerade nicht Saison haben, aber trotzdem anzutreffen sind. Auf der Rückfahrt durch den Wald durften wir hinten auf der Ladefläche des Autos sitzen und jausnen, sozusagen ein Pick-up-nick, und lauschten dem Zirpen der Zickaden, wie man es aus den Fernsehdokumentationen kennt - Djungelfeeling!

Fei war ganz begeistert von den glitzernden Wachs-Staberln des Mahagoni Baumes

Ein Ohaa Baum :)
Früher fanden die Menschen zwischen den riesigen Bretterwurzeln Unterschlupf. Ein Dach drüber und fertig ist das Wohnzimmer!

Der einfachste Weg, Schmetterlinge zu fotografieren.
Der Riesenkäfer hat allerdings noch gelebt.

Rinden schnüffeln :)


Auf Regenwaldsafari


Traurige Bilder - während unseres zweistündigen Aufenthaltes fuhren sechs oder sieben LKW dieser Art aus dem Forest Reserve.
Gestern wurde wieder gemalen. Diesmal war der Spielplatz in Bedaase dran. Umringt von Kindern gingen wir in der Affenhitze unserer Arbeit nach und waren danach nicht dur braun von der Sonne, sondern auch rot-gelb-grün von der Farbe. Die grünen und gelben Flecken sieht man nicht gleich, aber die roten stechen sofort ins Auge. Als ich dann in Adumasa schnell Kerzen und Credits kaufen gehn wollte, haben mich alle schockiert angestarrt. Was will sie mit Credits, die braucht einen Arzt!
Als ich ihnen erklärte, es sei nur Farbe und kein Blut, waren sie beruhigt und wollten mich gleich mit dem Creditsverkäufer verheiraten.

Sie reden nicht, sie schauen nur zu.

Klorollenkerzen basteln



Heute haben wir uns wieder mal in die Ramseyer Presbyterian Church in Adum getraut. Leider kamen wir eine Stunde zu spät und waren erst um 8 dort. Man könnte sagen, der Verkehr sei schuld, oder, wir haben uns nicht den größten Stress gemacht, rechtzeitig dort zu sein. Der Vortei am Zuspätkommen ist, dass in der Kirche leider kein Platz mehr ist, und man draußen sitzen muss, wo die Musik nicht so laut ist. :)

Fei und Agnes waren zum Mittagessen da und wir bekamen Twi-Unterrich. Wenn Agnes kocht, kann man nicht aufhören zu essen. Es ist einfach zu herrlich. Ich bin echt froh, dass sie nicht öfter zu Besuch kommt! Am 25. sind wir bei Appiah-Feis eingeladen. Familienessen! Der Projektleiter, Projektpapa, hat sowieso schon die Namen unserer Väter angenommen. Er nennt sich jetzt Hanns Franz Appiah-Fei! :D
Unser heutiges Mittagessen am neuen Tisch draußen auf der Veranda.


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