Samstag, 28. September 2013

Mittwoch 25.9.2013 - Goodbye Austria!

 Der Abschied von meinen Eltern war...schnell vorbei. Und das war gut so :)
Aber ich muss zugeben, auf dem Weg zum Gate hab ich mich schon zamreißen müssen, nicht in Tränen auszubrechen.


Das letzte gemeinsame Foto am Flughafen in Wien

Bei der Abwage von den Koffern mussten wir noch mal zittern. 2x 23kg waren erlaubt
Flugtickets


Um 10:35 startete der Flieger nach Istanbul. Ein Airbus A321. Turkish Airlines.
Neben mir saß ein älterer, dicker Herr, Wiener glaub ich, der mich fragte, ob ich Türkin bin. Ich sagte nein. Dann fing er an, über Politik zu reden, über seine Arbeit - irgendwas mit Müllverbrennung -  und warum er nach Ghana fliegt und warum er im Südsudan immer einen Schlagstock mit integrierter Taschenlampe mit hat und warum seine Kinder nicht in Österreich leben und warum ein Freund von ihm im Südsudan erschossen wurde und blablabla, er hörte nicht mehr auf.
Unglücklicher Weise, fand er mich am Gate in Istanbul wieder und unglücklicher Weise war neben mir noch ein Platz frei. Er fing wieder an zu reden, gab mir seine Visitenkarte, erklärte mir irgendwelche Kreisläufe von Holz zu Papier zu Energiegewinnung und schenkte mir eine Flasche Vodka. Das braucht man in Ghana angeblich. Bis zu dem Zeitpunkt fand ichs noch interessant, was er erzählte, aber ich war froh als ich im Flugzeug nach Accra einige Reihen hinter ihm saß.
Ich hatte einen Fensterplatz und neben mir saß niemand, vor mir niemand, hintermir niemand. Herrlich! Ich hatte oberviel Platz! Und das beste: Niemand will mir reden! Endlich hab ich Zeit zum Musikhören, Filmschaun, und Nachdenken!
Zu früh gefreut. Ich schaute gerade Film. Extra konzentriert und extra offensichtlich. Trotzdem hat der Alte gemeint, er müsse sich neben mich setzten und mir "nur kurz etwas über Wasseraufbereitung erzählen".
 Irgendwann hat er Gott sei Dank gemerkt, dass er stört :)

Istanbul
Boarding für den Flug Istanbul - Accra
Ich konnte es nicht glauben, dass ich tatsächlich auf dem Weg nach Ghana bin. So viele verschiedene Gefühle machten sich bei mir breit. Jetzt weiß ich auch, was das heißt: "gemischte Gefühle". Nervosität, Traurigkeit, Freude, Angst, Neugierde, Entschlossenheit und vor allem das Gefühl, dass alles gut gehen wird und dass es die richtige Entscheidung war, sich auf das Abenteuer Ghana einzulassen. Es war richtig komisch dran zu denken, dass ich jetzt weit weg bin von den Menschen, die ich liebe.
Aus meinem Tagebuch:
Ich kann es kaum realisieren. Es ist wie ein Traum, der einen beunruhigt. Aber ich will nicht aufwachen, bevor ich nicht das Ende des Traumes kenne. Sonnenuntergang, Südafrikanischer Reggea. Musik zum abschalten. Ich kann nicht abschalten. Der Tag ist schon lang, aber es wird noch viel passieren[...] Es wird immer dunkler und wir verlieren Höhe. Eine Stunde noch, dann wirds wieder ernst. Auschecken, Koffer finden, Koffer schleppen und dann Jemanden finden mit "Hanna Kirchmeir"-Schild, SIM-Karte besorgen, eventuell umziehen, Mosquitonetz kaufen, mich mit Nobite einsprühen... In welcher Reihenfolge auch immer.


Accra by night
Ich wurde abgeholt! Von Esther und dem Fahrer, dessen Name ich nicht weiß.Wir haben kein Geld mehr wechseln können und auch keine SIM-Karte gekauft. Das Gästehaus war voll okay. Ich hab keine Ahnung, wo ich da war.

So das ist mal genug für heute, ich bin schon sehr müde. Aber ich werd schaun, dass ich die Erlebnisse von Donnerstag bis heute möglichst schnell zusammenschreib und morgen nicht so viel erlebe, damit sich nicht so ein Geschichtenstau bildet :)
 Fotos kommen auch morgen! ;)

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