Samstag, 2. November 2013

Vroni

Und wieder ist eine Woche um. Eine Woche, in der wir kein Internet hatten. Es funktioniert immer noch nicht. Ich benutz jetzt das von Fei.
Ich schulde euch aber noch immer die Geschichte von letzten Samstag! :)

Also los. Das folgende hab ich schon letzten Samstag geschrieben. Das is schon etwas älter:

26.10., Nationalfeiertag in Österreich,  21:04 in Ghana.

Wie ich es mir vorgenommen habe, war ich jetzt ein Monat lang, bis auf eine kleine Ausnahme, vegetarisch unterwegs. Letztes Wochenende hat Simone in Kumawu Reis mit Gemüse ohne Hühnchen bestellt, dann war aber trotzdem ein Hendlhax auf dem Teller. Und weil der Vorsatz „Es wird kein Essen weggeschmissen“ ganz klar vor „Ich bin jetzt ein Monat lang Vegetarier“ steht, hab ich mich „geopfert“ und das Hendl gegessen. War eh mehr Haut und Knochen. Trotzdem. Es fehlt einfach irgendwas, wenn es kein Fleisch gibt.

Umso mehr hab ich mich gefreut, als Fei, Simone und ich Vroni gestern in der Stadt abgeholt haben. Sie durfte im Auto bei mir am schoß sitzen. Ich fand sie gleich sympathisch. Daheim haben wir ihr ein schattiges Plätzchen unterm Orangenbaum gerichtet, wo sie ihren letzten Nachmittag bei einem Schälchen Wasser und Ananas verbracht hat. Später sind dann noch ein paar Kolleginnen von ihr vorbeigestakselt, die ihr beim Rumhängen Gesellschaft leisteten, während ich die Wäsche gemacht habe. Wir haben noch ein paar Fotos gemeinsam gemacht, bevor wir alle ins Haus gegangen sind, und Vroni einen Schlafplatz in der Küche gerichtet haben.

Heute Vormittag hab ich ihr die Kehle durchgeschnitten. Sie hat noch lange unter meinen Füßen gezuckt und gezappelt, obwohl der Kopf schon ab war. Das hat dazu geführt, dass meine Beine dann voller Blut waren. Kann man ja waschen. Vroni wurde dann mit heißem Wasser überbrüht, gerupft und gewaschen. Sie war auf einmal so klein ohne Federn. Dann brannten wir noch die feinen Hährchen weg, bevor wir sie ganz aufschlitzten und in Stücke zerteilten. Da ist mir kurz der Appetit vergangen. Bis Seth sie Sache in die Hand nahm und anfing zu kochen.
Das Fleisch war hart, zäh und gummiähnlich.So lange hab ich noch nie auf so wenig  Hendl rumgekaut. Aber es war Fleisch! Herrlich! Ich hab gegessen, wie ein halb verhungerter junger Löwe, der stolz sein erstes Beutetier verzehrt. Es war sicher nicht schön zum anschaun, aber ich hätt mich einfach reinlegen können, in das Gummihendl! Das hat mir echt gefehlt, in letzter Zeit. Ich bin halt Fleischfresser, was solls. 
 
Das ist Vroni

Vroni und ich auf unserer Veranda

Die Flagge darf nicht fehlen, am Nationalfeiertag

Vroni beim Sterben

Vroni beim Rupfen

Vroni nackig

Vroni beim Duschen

Vroni beim Härchen Wegbruzzeln

Nägel schneiden

Schnipp schnapp

Interessant, was da alles zum vorschein kommt. Da hat man dann plötzlich keinen Hunger mehr.

Vronis kleines Herzchen

Mahlzeit!





2 Kommentare:

  1. maaa, Hanna - die hot jo so liab ausgschaut, die Vroni!!!
    Ein bissl galgenhumorig ist der Beitrag schon! Aber zugegeben, die beflaggten Teile schaun sehr appetitanregend aus!
    Bussi, Mama!

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