Freitag, 17. Januar 2014

Falscher Malariaalarm im Guesthouse

Gleich früh morgens, nach unserer Laufrunde am Montag, nachdem wir von unserer Reise zurückgekommen sind, ging es Simone schon nicht mehr so gut. Gegen Abend hin bekam sie hohes Fieber, also beschlossen wir einen Arzt aufzusuchen. Der hängte sie dann gleich für die nächsten zwei Tage an Infusionen und ich bekam schon mal einen Vorgeschmack auf die bevorstehenden zwei Monate allein im Gästehaus. Wir befürchteten schon, Simone hätte Malaria, weil es durchaus möglich gewesen wäre nach unserem Urlaub am Meer, aber das war Gott sei Dank nicht der Fall. Es waren "nur" Salmonellen. Trotzdem erschreckend, was die so anrichten können. Ich hätte eigentlich gedacht, so als gesunder, junger Mensch können die einem nichts anhaben, aber offensichtlich doch. Wir waren ja auch richtig fertig nach unserer langen Reise.
Vollgepumpt mit irgendwelchen Flüssigkeiten ging es Simone dann schon bald wieder besser und wir konnten sie am Mittwoch wieder mit nach Hause nehmen. Wir waren dann aber die ganze letzte Woche nicht besonders aktiv, versteht sich von selbst. Mit einer solchen Krankheit ist nicht zu spaßen. Simone musste auch diese Woche noch Medikamente  nehmen.

Am Sonntag trauten wir uns dann zum ersten Mal wieder raus. Samuel nahm uns mit auf die Hochzeit seiner Mutter. Samuels Familie ist muslimischen Glaubens. Samuel konvertierte vor ein paar Jahren zum Christentum. Das ist etwas, das ich besonders toll an Ghana finde - es gibt verschiedene Religionen, auch innerhalb einer Familie, und es funktioniert! Niemand versucht, seinen Nachbarn, Freund oder siene Tochter zum "richtigen Glauben" zu bekennen. Jeder ist sich selbst überlassen, wird respektiert und wertgeschätzt, egal ob und woran er oder sie glaubt. Da können sich die Österreicher mal ein Belspiel dran nehmen!
In der Mitte, mit dem gelben Schleier, sitzt die Braut

Wir sind natürlich drauf, am Familienfoto! Samuels Uroma (in orange) feierte vor kurzem ihren 100sten Geburtstag!


Von Montag bis Donnerstag waren wir im Cultural Center und haben uns dem Nwomu gewidmet. Simone muss sich richtig beeilen, damit sie zumindest die Übungsarbeit fertig bekommt. Wir sind nämlich doch nicht so schnell, wie erwartet. Ich vor allem, bin um einiges hinten nach. Aber, no stress, ich hab ja Zeit. :)
Den haben wir in der Mittagspause im Park erwischt, als es, während seine Mustter schlief, in deren Flip Flops mal schnell  Bananen kaufen ging.

Meine Arbeit, bei der ich diese Woche stundenlang saß.


Irgendwann, ich habs nicht so mit den Wochentagen, ich glaub es war am Dienstag, haben wir den neuen Schulblock in Adumasa fertiggestrichen. Er sieht toll aus!

Das neue Klassenzimmer der P2 in Adumasa - Danke Villach Nord!

Ach ja, das hätte ich fast vergessen. Gestern hab ich eine Fledermaus gegessen. Ohne Spaß, echt jetz! :) Aber nicht die ganze. Ich erspar euch die einzelheiten. Irgendwann bin ich draufgekommen, dass es eigentlich schon ziemlich eklig ist, aber ich hatte solchen Hunger und in Ghana essen sie eben Fledermäuse. Was solls, ich musste es auch ausprobieren.

Das Foto hab ich jetzt wieder rausgelöscht. Is ja echt widerlich. Wie konnte ich das essen?


Heute fuhren wir nach Chiransa und Bedaase und teilten Schuluniformen und die restlichen Preise aus (vom Test im November, ein paar kids waren bei der offiziellen Preisverleihung "aaaaaaaaaaaabsent"). Fei zeigte uns das Wasserloch, aus dem die Leute in Bedaase das Wasser geschöpft haben, bevor das Projekt kam. Grauenhaft! Dass die das überlebt haben, wundert mich. In der Lacke würd ich nicht mal schwimmen! Was das Projekt hier auf die Beine gestellt hat, ist der Wahnsinn. Bedaase ist ein wunderschönes, kleines, ruhiges Dörflein, in der Schule arbeiten viele junge, dynamische Lehrer, die Freitags mit den Kindern draußen im gut gepflegten Schulgarten Fußball und Volleyball spielen und auch die Dreckswasserlacke hat einen neuen nutzen gefunden - hier wird jetzt Akpeteshie, Ghanas Gin aus Palmwein, von dem niemand genau weiß, wieviel Prozent Alkoholgehalt er hat, destilliert. Wir durften den ungebrannten, frischen Palmwein kosten, und haben uns gleich eine Flasche mitgenommen und in den Kühlschrank gestellt, für heut Abend.

Für die Mädels gabs heute neue Uniformen

Volleyball in Bedaase

Richtig Afrika :)

Auf dem Weg zum Wasserloch

Kaum zu glauben, aber daraus haben die Menschen getrunken.

Nun wird hier Akpeteshie destilliert.

und gekostet
So wachsen die Palmnüsse, aus denen dann später Öl gepresst wird

Ich konnte heute endlich meinen Halbzeitbericht versenden, den ich schon letzte Woche fertiggestellt habe. Mir fehlen aber einige Email-Adressen, also bitte, bei wem heute kein Halbzeitbericht in der Postbox eingetrudelt ist, der möge sich nicht scheuen, mir eine kurze Anfrage zu schicken!
hanna.kirchmeir@gmx.at

Jetzt werden noch die Rucksäcke gepackt, weil morgen geht´s um 4:00 auf in den Mole Nationalpark im Norden Ghanas. Bevor Simone Anfang Februar nach Österreich fliegt, wollen wir einmal richtig auf Safari gehn!

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